Lesevorlage WICHTIG – nicht Kursinhalt
Was du lernst:
Als pastorale Leiter/innen haben wir die Kraft Dinge durch unser Wort in Realität zu bringen und Freiheit statt Bindung zu bringen. Das ist die Grundlage der Kommunikation zu Gruppen und Einzelnen. Alle weiteren Wege müssen mit diesen übereinstimmen, sonst sind sie manipulativ und werden letztlich dich und deine Gruppe zerstören. Deshalb zu Ende des Kapitels die Warnung des Jakobus:
Der pastorale Dienst als Ăśbermittler des Gotteswortes.
Jeder Mensch kann ein Sprachrohr Gottes sein. Ein Pastor predigt immer – ob er will, oder nicht. Wir kommen zurück zu den Fragen aus den vorangegangenen Abschnitten:
1. Wie bekommen meine Worte Kraft?
2. Wie setzte ich Menschen mit Worten frei?
Wie wächst deine Kraft?
Fangen wir mit dem Thema „Kraft“ an. Die gute Botschaft zuerst. Dein Wort hat Kraft, weil du im Ebenbild Gottes erschaffen wurdest. Du musst nicht versuchen irgendwoher Kraft aufzutreiben, sondern wenn du die Kraft deiner Worte nicht künstlich verkleinerst, wirst du die Kraft bekommen, die dir von Gott zugedacht wurde. Du bist sein Ebenbild.
Wodurch verkleinert man die Kraft Gottes in sich?
SĂĽnde:
Stell´ dir vor, du möchtest einer anderen Person glaubhaft vermitteln, dass Gott sie finanziell versorgen wird. Du selbst hast gerade deine Schulden an einen Freund nicht zurückbezahlt. Du wirst feststellen, dass deine Autorität in diesem Bereich leidet.
Fortdauernder Ungehorsam:
Du möchtest deine Gruppe dazu anhalten sexuell rein zu leben, aber du siehst fortwährend anziehenden Partnern des anderen Geschlechts nach. Der Unterschied zur Sünde ist, dass es nicht unbedingt eine Sünde ist, sich am Aussehen einer Person zu erfreuen. Wenn das aber zu einer Gewohnheit wird, dann wirst du unglaubwürdig in diesem Bereich.
Menschenfurcht:
Das ist die Furcht vor der Einschlagskraft deiner Worte und der möglichen Reaktion deines Gegenübers. Wer Gott nicht fürchtet, der fürchtet sich vor allem Anderen. So hatten die Propheten manchmal Angst vor ihren eigenen Worten. Jona flieht vor seinem Auftrag, weil er Angst hat, dass Gott vielleicht anders handelt würde, als er sich das wünschte. Auch Ärger kann ein Ausdruck von Menschenfurcht sein.
Es kann noch mehr Bereiche geben, die die Kraft deiner Worte verringern, aber du kannst erst mal mit diesen 3 Bereichen anfangen und sehen, wie die Autorität deiner Worte wächst.
Wie setzt du andere frei?
Die Voraussetzung andere freizusetzen ist kein Seminar, sondern dein eigener Grad von Freiheit. Siehe dazu nochmal Joh. 8, 31.
Auch hier gilt wieder: Du bist von Gott geschaffen, damit deine Worte dein eigenes Potential freisetzen und auch andere in Freiheit fĂĽhren. Manchmal sind wir aber selber gefangen. Machen wir einen kleinen Test:
Wenn du mehr als 1 Frage mit „nein“ beantwortet hast, dann bist du an einer Stelle in deinem Leben noch gefangen und wirst hier auch andere nicht in Freiheit führen können. Das ist kein Drama, denn fast alle Menschen haben hier in Problem, aber du musst ja nicht dabei stehen bleiben.
Während du also dran arbeitest mit dir selbst liebevoll umzugehen, kannst du es auch mit anderen Menschen. Der Schlüssel dazu ist Freiheit. Stell dir vor, Mose hätte versucht das Volk von Israel in der Gefangenschaft von Ägypten zu halten und ihnen stattdessen ein Seminar empfohlen: Wie werde ich ein fröhlicher Sklave? Drei einfache Schritte.
Das klingt lustig, aber so funktionieren heute ganz Gesellschaften. In den Medien liest du es jeden Tag. Man nennt es „Toleranz“. Wenn man andere in die Freiheit führen möchte, muss man erst mal das Gefängnis öffnen. Dazu sollte man es benennen können. Mose sagte seinen Landsleuten: Gott will euch aus der Knechtschaft in das Land führen, dass er euch versprochen hat. („wo Milch und Honig fließt“). Aber dazu musste er erst mal den Pharao und auch sein eigenes Volk überzeugen.
Höre oder lese den Bibeltext
1 Danach gingen Mose und Aaron hinein und sprachen zum Pharao: So spricht der HERR, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der WĂĽste ein Fest feiern.
2 Der Pharao aber sagte: Wer ist der HERR, dass ich auf seine Stimme hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne den HERRN nicht und werde auch Israel nicht ziehen lassen.
3 Da sprachen sie: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet. Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste gehen und dem HERRN, unserem Gott, opfern, damit er uns nicht schlägt mit Pest oder Schwert.
4 Der König von Ägypten aber sprach zu ihnen: Mose und Aaron, warum wollt ihr das Volk von seinen Arbeiten abhalten? Geht an eure Fronarbeiten!
5 Und der Pharao sagte: Seht, so zahlreich ist jetzt das Volk des Landes, und ihr wollt sie ruhen lassen von ihrer Fron.
6 Und am selben Tag befahl der Pharao den Antreibern des Volks und seinen Aufsehern:
7 Ihr dürft dem Volk zum Ziegelmachen keinen Häcksel mehr geben wie bisher. Sie sollen selbst gehen und Häcksel sammeln.
8 Die Zahl an Ziegeln aber, die sie bisher gemacht haben, sollt ihr weiterhin von ihnen verlangen und nichts davon erlassen. Denn sie sind faul, darum schreien sie: Wir wollen gehen und unserem Gott opfern.
9 Schwer muss die Arbeit auf den Leuten lasten, so dass sie beschäftigt sind und nicht auf verführerische Reden hören.
10 Da gingen die Antreiber des Volks und seine Aufseher hinaus und sprachen zum Volk: So spricht der Pharao: Ich gebe euch keinen Häcksel mehr.
11 Geht selbst, holt euch Häcksel, wo ihr ihn findet, von eurer Arbeit aber wird euch nichts erlassen.
12 Da zerstreute sich das Volk im ganzen Land Ägypten, um Stroh für Häcksel zu sammeln.
13 Die Antreiber aber drängten und sagten: Erfüllt eure tägliche Arbeit wie zuvor, als es noch Häcksel gab.
14 Und die Aufseher der Israeliten, die die Antreiber des Pharao ĂĽber sie eingesetzt hatten, wurden geschlagen: Warum habt ihr gestern und heute nicht euer volles Mass an Ziegeln abgeliefert wie bisher?
15 Da kamen die Aufseher der Israeliten und klagten vor dem Pharao: Warum behandelst du deine Knechte so?
16 Deinen Knechten gibt man keinen Häcksel, und doch sagt man uns: Stellt Ziegel her! Und sieh, deine Knechte werden geschlagen, und dein Volk trägt die Schuld.
17 Er aber sagte: Faul seid ihr, faul! Darum sagt ihr: Wir wollen gehen und dem HERRN opfern.
18 Und nun geht und tut eure Arbeit! Häcksel wird euch nicht gegeben, doch die vorgeschriebene Zahl an Ziegeln müsst ihr abliefern.
19 Da sahen die Aufseher der Israeliten diese böse an und sagten1: Eure tägliche Menge an Ziegeln dürft ihr nicht verkleinern.
20 Und als sie vom Pharao kamen, trafen sie Mose und Aaron, die dastanden und sie erwarteten.
21 Und sie sprachen zu ihnen: Der HERR sehe auf euch und richte darüber, dass ihr uns beim Pharao und seinen Dienern in Verruf gebracht habt. Ihr habt ihnen ein Schwert in die Hand gegeben, uns zu töten.
22 Da wandte sich Mose zum HERRN und sprach: Herr, warum hast du diesem Volk Böses angetan, warum hast du mich gesandt?
23 Seitdem ich zum Pharao gekommen bin, um in deinem Namen zu reden, hat er diesem Volk nur Böses angetan; du aber hast dein Volk nicht gerettet.
2. Mose 5
Lutherbibel
Wie wäre es dir ergangen? Vor dem Pharao konnte man wirklich Angst haben und wenn sich die eigenen Leute noch gegen dich wenden, dann kommt schnell Kleinmut und Menschenfurcht auf. Warum sollte man die Leute nicht dort lassen, wo sie lebten? Auch der Pharao musste doch sein Reich organisiert bekommen. Es wäre doch auch schon angemessen die Arbeitszeiten zu regeln und Urlaubsansprüche geltend zu machen. Mose braucht darauf ein Gespräch mit Gott um die Prioritäten zu klären: „Warum hast du mich gesandt?“ Erst auf das Wort Gottes hin konnte Mose wieder kraftvoll weitermachen.
Damit es gelingt in Liebe und Klarheit etwas zu sagen, brauchen wir auch Klarheit über unseren Gesprächspartner. Ein Freund sagte mir einmal: „Ich bereite mich auf ein Gespräch mit einem Kunden so gut vor, dass ich besser über seine Bilanzen Bescheid weiß, als er selber“. Mich hat dieser Satz beschäftigt, weil ich das normalerweise nicht tue. Oft bin ich dann überrascht, dass meine Kommunikation nicht das auswirkt, was sie sollte. Wenn du mit einem Baby sprichst, dann tust du es auf eine andere Weise, als wenn du mit einer Gruppe von 100 Erwachsenen tust. Du kannst dir leicht vorstellen, wie es wirkt, wenn du die beiden Empfänger verwechselst. Das Baby wird dir verzeihen, aber die Gruppe der Erwachsenen ...?
Zeugnis / Tip /Bsp
Ich weiß noch wie ich mich gefühlt habe, als nach meiner Bekehrung von Gott den Auftrag bekam bestimmte Dinge in meinem Leben in Ordnung zu bringen. Ich bin nicht in einer christlichen Familie aufgewachsen. So war es für mich normal, wenn ich als Jugendlicher etwas haben wollte, das ich mir nicht leisten konnte die Sache zu „besorgen“. Ich war ganz gut darin in Geschäften etwas „mitgehen zu lassen“. Bis zum Autoradio konnte ich mir so alles besorgen. Als ich Gott gefunden hatte wusste ich, dass diese Dinge mehr als nur ein einfaches Gebet um Vergebung bedurften. So ging ich eines Tages – nach langem Zögern – zu einem Laden, wo ich viel hatte „mitgehen lassen“. Stell dir meine Spannung vor, als ich zur Verkäuferin ging und sagte, dass ich hier etwas gut machen müsste und das bezahlen, was ich gestohlen hatte. Die Dame holte sofort den Abteilungsleiter und der behandelte die Sache so: Ich sollte an einer Kasse das einzahlen, was ich glaubte dem Laden zu schulden. Als „Bonbon“ wurde eine Durchsage im Laden gesprochen, dass jetzt jemand käme, der Geld einzahlen würde, für Dinge die er gestohlen hatte. Auch wenn das in diesem Moment mehr als peinlich war, war der Effekt nach meiner Beichte doch unglaublich. Ich war frei. Ich hatte die Wahrheit gesagt und dafür eingestanden. Diese Freiheit wollte ich nie wieder hergeben.
Die Freiheit gibt es nicht gratis. Wir mĂĽssen dazu immer etwas ĂĽberwinden. Um die Wahrheit zu sprechen mĂĽssen wir bereit sein, Menschenfurcht zu ĂĽberwinden.
Ein prominentes Beispiel fĂĽr Menschenfurcht finden wir im Galaterbrief.
Fazit
Als pastorale Leiter/innen haben wir die Kraft Dinge durch unser Wort in Realität zu bringen und Freiheit statt Bindung zu bringen. Das ist die Grundlage der Kommunikation zu Gruppen und Einzelnen. Alle weiteren Wege müssen mit diesen übereinstimmen, sonst sind sie manipulativ und werden letztlich dich und deine Gruppe zerstören. Deshalb zu Ende des Kapitels die Warnung des Jakobus:
2 Wir alle versagen nämlich in mancher Hinsicht. Wer im Umgang mit dem Wort nicht versagt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Körper im Zaum zu halten.
3 Wenn wir den Pferden den Zaum anlegen, um sie uns gefügig zu machen, dann können wir ihren ganzen Körper lenken.
4 So auch die Schiffe: Wie gross sie auch sein mögen und wie heftig die Winde, die sie treiben - vom kleinsten Steuerruder werden sie gelenkt, wohin immer der Steuermann sie führen will!
Jakobus 3,2-4
Lutherbibel
Zusammenfassung:
Als pastorale Leiter/innen haben wir die Kraft Dinge durch unser Wort in Realität zu bringen und Freiheit statt Bindung zu bringen. Das ist die Grundlage der Kommunikation zu Gruppen und Einzelnen. Alle weiteren Wege müssen mit diesen übereinstimmen, sonst sind sie manipulativ und werden letztlich dich und deine Gruppe zerstören. Deshalb zu Ende des Kapitels die Warnung des Jakobus: