Autor und Datierung
Der Text selbst nennt keinen Autor. Die Kirchenväter schreiben das Evangelium Matthäus zu, einem ehemaligen Zöllner und einem der zwölf Apostel. Kritische Theologen gehen nicht davon aus, dass Matthäus von einem der Apostel geschrieben wurde.
Das Buch wird entweder zwischen 40-60 n. Chr. oder zwischen 70-90 n. Chr. datiert, je nach Verständnis der Endzeitrede (siehe Kapitel 5). Als Abfassungsort gilt Syrien, evtl. Antioch als wahrscheinlich. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Evangelium ursprünglich auf Aramäisch verfasst worden ist und es sich bei unseren Texten um eine Übersetzung handelt.
Besonderheiten und Ziel
Thema von Matthäus ist Jesus, der jüdische Messias. Dieses Evangelium konzentriert sich stärker als die anderen Synoptiker auf die Kontinuität zwischen dem Wirken Jesu und dem Alten Testament. Es hat besonders viele Referenzen zum AT und verwendet seine eigenen Übersetzungen der AT Stellen, auf die es Bezug nimmt. Es wird deswegen davon ausgegangen, dass sich dieses Evangelium vorwiegend an ein Publikum mit jüdischem Hintergrund wendet.
Sein Sondergut organisiert Matthäus zum Großteil in 5 Reden:
Auffällig ist dabei, dass sich die Reden zumeist an die Jünger wenden. Es lässt sich also sagen, dass das Matthäusevangelium besonders an der Lehre Jesu interessiert ist und dass die Tendenz dahin geht, dass es sich um die Lehre Jesu gegenüber seinen Jüngern handelt. Das Evangelium ist also zur Unterweisung von Nachfolgern Jesu gedacht.